Duft oder Gestank? Egal!

Josef und Maria kommen nach langer Reise – zu Fuss, mit einem Esel – endlich in Bethlehem an. Endlich daheim, denkt Josef und zieht den Duft der Heimat seiner Vorfahren tief in sich hinein.

Ja, es riecht nach Brot. Josef weiss: «Beth Lechem» heisst nicht per Zufall «Haus des Brotes». Die schwangere Maria mag jetzt grad gar nichts mehr riechen: Sie hat Schmerzen, sie muss gebären. Die Hotels sind ausgebucht, in der Herberge hat es keinen Platz. Jetzt wohin? Schnell! Dort ist eine Höhle, ein Unterstand für Tiere, die Futterkrippe! Und hier im Stall kommt er zur Welt: Jesus, der Messias, der Retter. Hier im Stall. Die Hirten kommen vorbei. Sie haben die Engel gehört: «Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in der Krippe liegt.» Sie rennen zum Stall, sie wollen zu ihm. Da stehen sie schon. Ungewaschen. Stinkend nach Schafsbock, nach Ziege. Die Magier kommen vorbei. Sie haben den Stern gesehen. Langsam nähern sie sich dem Stall, sie wollen zu ihm. Da stehen sie nun. In farbigen Gewändern. Gewaschen und parfümiert. Duftend nach Myrrhe und Weihrauch. Komm, wie du bist: stinkend oder parfümiert. Jesus erwartet dich.

Text: Beat Röösli

Geburt von Jesus und die Hirten, schau bei Lukas, 2,4-17;
Die Magier/Sterndeuter bei Matthäus 2,1-12