Die Nacht der Nächte

Wenn die Sonne untergeht, kommt die Dunkelheit. Mit der Dunkelheit kommen Unsicherheit und Angst. In der Nacht allein sein ist schrecklich.

Wo die Nacht nicht mehr aufhört, lauert der Tod. Stell dir vor, du sitzt alleine und verloren im Dunkel der Nacht. Und plötzlich siehst du ein Feuer, ein Licht. Wunderbar! Genau davon erzählt das wichtigste Fest der Christen: Ostern. Am Karfreitag stirbt Jesus am Kreuz. Der Himmel verdunkelt sich. Alle bekommen Angst und fliehen. Alles ist zu Ende. Der Tod hat gesiegt. Die Nacht ist ohne Ende. Total überraschend sehen die Frauen, die das Grab von Jesus am dritten Tag besuchen wollen, ein neues Licht. Das Grab ist leer. Nicht die Nacht und der Tod haben gesiegt, sondern Gott und das Licht. «Jesus ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden!» Genau dies wird in der Osternacht gefeiert. Es ist der schönste und wichtigste Gottesdienst für uns Christen. Es ist die «Nacht der Nächte». In der Dunkelheit des Karsamstags brennt das Osterfeuer. An dem Feuer wird die Osterkerze angezündet und in die dunkle Kirche hineingetragen. «Lumen Christi» – das Licht von Jesus Christus – erstrahlt und erleuchtet die Dunkelheit. «Deo Gratias» antwortet das Volk: «Gott sei Dank» und verteilt das Licht, Kerze um Kerze. Es wird immer heller und das Licht siegt über die Dunkelheit. Gott sei Dank sind wir auch im Dunkeln, in der Angst und Not, sogar im Tod nicht alleine und verloren. Genau dort, wo wir es wirklich brauchen, erscheint das Licht, die Hoffnung. Gott lässt uns nicht allein im Dunkel. «Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.»