Eine dicke Jacke oder ein Mantel schützen uns Menschen wie ein Pelz die Tiere vor Kälte. Das Wort «Cappa» heisst übersetzt aus der alten lateinischen Sprache Mantel. Und «cappella» ist die Verkleinerung des Wortes und bedeutet also ein kleiner Mantel, ein Mäntelchen. Heute bezeichnen wir mit Kapelle eine kleine Kirche. Eine Kapelle ist ja eigentlich ein Haus, ein kleines Gotteshaus. Es hat Mauern, ein Dach, Fenster und Tür. Und ein Haus schützt vor vielen Gefahren. Ohne Haus, ohne Dach über dem Kopf sind wir verletzlich und ausgeliefert. In einem Haus sind wir behütet und in Sicherheit – und so ist das auch in einer Kapelle: Wer bei einem Spaziergang oder einer Wanderung in den Bergen auf eine Kapelle stösst, kann eintreten und ist geschützt vor Regen, Blitz und Donner. Und man kann ungestört ausruhen, die Stille geniessen und zu Gott beten.
Das jumi hat für dich eine Kapelle besucht. Die Wendelinkapelle in Unterschönenbuch wurde im Jahre 1625 erbaut. Sie ist Wallfahrtsstätte zum Patron der Landwirte, dem Heiligen Wendelin.
Auch in Spitälern, Bahnhöfen oder auf dem Flughafen gibt es oft kleine Kapellen, die als Schutz- und Ruheraum dienen. Im Jubeltrubel des Bahnhofs Zürich gibt es einen Ort, in dem du Ruhe hast. In der Bahnhofkirche sind Menschen aller Religionen willkommen. Das zeigen die Zeichen der fünf Weltreligionen im Video: Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam. Sogar ein Gebetsteppich für Muslime liegt bereit. Jeden Tag kommen ungefähr 300 bis 500 Menschen in die kleine Kapelle. In der Kirche kann man auch mit einem Seelsorger über seine Gedanken und Sorgen sprechen.
Text: Domenica Continisio Holenstein
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