Religion und Kultur für Kinder

Der Teig ruht aus

Backen, backen, Gottesteig backen!», singt Dina fröhlich. Sie schüttet Mehl in eine Tonschale. «Was sagst du da?», fragt Mutter, «Gottesteig backen?! Wie kommst du denn auf so eine Idee!»


«Das hat gestern der Rabbi Jeschua gesagt! Der Rabbi hat gesagt: Gott ist wie ein Teig!» Die Mutter schüttelt den Kopf. Sie versteht nicht, was Dina meint. «Wie ein Sauerteig! Das hat er gesagt!», sagt Dina nochmals. Jetzt muss die Mutter lachen, endlich versteht sie. «Ja, da hast du recht! Warte, ich hole gleich den Sauerteig und dann machen wir es, wie Rabbi Jeschua es gesagt hat.»
Die Mutter holt ein Töpfchen, in dem sie vor einigen Tagen den Sauerteig angesetzt hat. Sie giesst den braunen Brei zum Mehl in die Schale. «Mehr! Mehr Gottesteig!», ruft Dina begeistert. Aber die Mutter schüttelt den Kopf. «Nein, das ist genug. Der Sauerteig ist stark. Es braucht nur wenig für eine ganze Schale Mehl. Aber jetzt musst du gut kneten!». Dina fasst mit beiden Händen in den Mehlbrei und knetet und singt dazu. Endlich sagt die Mutter: «Gut, jetzt ist es genug. Jetzt decken wir den Teig zu und lassen ihn ausruhen und aufgehen. Morgen können wir dann das Brot backen. Und bis dahin ruhen auch wir beide ein bisschen aus.»

Mehr dazu bei Lukas 13,20-21
Mehr dazu bei Lukas 13,20-21

Gott ist wie ein Teig?

Hat Jesus wirklich gesagt, dass Gott wie ein Teig ist? Jesus hat manchmal richtige Rätselgeschichten erzählt. Auch eine vom Sauerteig. Aber Dina hat ihn nicht ganz richtig verstanden. Die Geschichte ist eine Mini-Geschichte und sie geht so: «Die Welt von Gott ist ähnlich wie ein Sauerteig: Eine Frau nimmt ihn und mischt ihn unter viel Mehl. Dann deckt sie ihn zu und lässt ihn ruhen, bis der ganze Teig durchsäuert ist und schön aufgeht.» Jesus sagt also nicht, dass Gott wie ein Teig ist. Jesus sagt, dass die Welt von Gott ähnlich ist wie ein Sauerteig. Die Welt von Gott: Das ist die beste Welt, die wir uns denken können. Warum ist sie ähnlich wie ein Teig? Vielleicht, weil die Frauen daran arbeiten. Weil ein wenig davon schon genügt, um ganz viel anzustecken. Weil es ziemlich viel Geduld braucht, bis der Teig aufgeht und bis die Gotteswelt fertig ist. Weil man ein bisschen daran arbeiten kann, aber man weiss nicht ganz genau, wie es wird. Weil die Welt von Gott so fein ist, wie frisch gebackenes Brot.

Teig

Das kapiere ich nicht! Gott ist wie ein Teig? Das beantworte ich dir weiter unten.

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Gurri
 

Text: Moni Egger

jumi – Religion und Kultur für Kinder, 11.11.2021

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