Religion und Kultur für Kinder

Mit Sack und Pack unterwegs

Die Geschichte von Dina und ihren Brüdern.


Es ist früh am Morgen. Die Männer haben die Zelte abgebrochen. Jetzt wickeln sie die Stoffbahnen um die langen Zeltstangen. Die Frauen binden die Vorräte in ihre Tragetücher.

Die grossen Kinder treiben die Schafe und Ziegen zusammen. Dina steht mittendrin und schaut zu. «Mama, gehen wir heute wieder so weit wie letztes Mal?», fragt sie. «Wir gehen so weit, bis wir einen guten Platz finden zum Bleiben», sagt die Mutter, «einen Platz, wo es genug Gras hat für die
Tiere und Wasser für sie und für uns.» Die Mutter bindet sich den kleinen Josef auf den Rücken. Er ist noch zu klein für den weiten Weg. Jetzt gehen sie los. «Komm Dina, hilf uns mit den Ziegen!», ruft Ruben. Ihr grosser Bruder gibt ihr einen Stecken in die Hand. Dina freut sich. Sie ist gerne bei den Ziegen. Und mit ihren zehn grossen Brüdern ist sie auch gerne zusammen. Ruben und Simeon machen immer Spässe, Naftali kann meckern wie eine Geiss und Gad weiss alle Lieder auswendig, die sie mit den Erwachsenen abends am Feuer singen. Sebulon kennt die Namen der Vögel und Dan erfindet lustige Geschichten

Alle zusammen passen auf, dass keine Ziege wegspringt und kein Schaf zu lange stehen bleibt.
Manchmal ist es ganz schön anstrengend, den ganzen Tag unterwegs zu sein. Aber zusammen mit den anderen macht es Spass.

Dina und ihre Brüder

Warum ziehen die ständig herum?

Dina und ihre Familie sind Nomaden. Sie wohnen nicht in Häusern, sondern in Zelten. Sie ziehen durch die Welt. An jedem Ort bleiben sie so lange, bis die Schafe und Ziegen alles Gras gefressen haben. Dann ziehen sie weiter. Jedes Mal müssen sie alle ihre Sachen mitnehmen und alles zu Fuss durch die Landschaft tragen. Wenn sie einen guten Ort gefunden haben, bleiben sie dort, stellen ihre Zelte wieder auf und bleiben eine Weile da.

Vor langer Zeit haben alle Menschen so gelebt. Das war praktisch, denn so konnten sie immer dorthin gehen, wo es gerade genug zu essen gab: Gras für die Tiere und für die Menschen, Beeren und Früchte, und wilde Tiere zum Jagen. Erst später haben die Menschen angefangen, sich feste Häuser zu bauen. Dann mussten sie Getreide pflanzen und Gemüse, damit sie genug zu essen hatten und Futter für ihre Tiere. In der Bibel gibt es viele Geschichten von Nomaden. Sie stehen im Buch Genesis und im Buch Exodus, also in den ersten beiden Büchern der Bibel.


Text: Moni Egger

jumi – Religion und Kultur für Kinder, 20.04.2022

Warum ziehen die ständig herum?

helper image
Gurri
 
Durch die Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutz