Diese Brüder sind voll fies!

Die Brüder spötteln: «Josefli, Papazizi, …». Sie plagen Josef den ganzen Tag. Sie sind nämlich eifersüchtig, weil sie merken, dass der Vater Josef am liebsten hat.

Immer bekommt Josef schöne Sachen geschenkt. Und dann prahlt er: «Schaut mal, was ich habe! Mich hat Papa lieber als euch!» Das ist wirklich nicht zum Aushalten. Einmal sind sie allein mit Josef. Da packen sie ihn und werfen ihn in ein tiefes Loch. Josef wehrt sich, aber es nützt nichts. Seine Brüder sind älter und stärker und sie sind zu zehnt. Die Brüder lachen und rennen weg. Sie lassen Josef im Loch hocken. Viele Jahre später arbeitet Josef im Palast beim König von Ägypten. Es ist Hungersnot, aber im Palast gibt es noch viel zu essen. Von überall her kommen Leute: «Josef, hast du Brot für uns?» Josef verkauft viel. Plötzlich wird Josef bleich. Seine Knie werden weich. Die 10 Männer, die da kommen, das sind seine Brüder! So viele Jahre sind vergangen, aber Josef erkennt sie sofort. Sie aber erkennen ihn nicht. Sie meinen, er sei damals im Loch verhungert. «Hast du Brot für uns und für unseren Vater, der daheim geblieben ist?» Eine Träne rinnt über Josefs Wange. «Dann lebt der Vater noch! Gott sei Dank. Ich bin es, Josef, euer Bruder!» Die Brüder erschrecken. Aber Josef sagt: «Ich bin froh, dass ihr da seid!» Da umarmen sich alle.

Was die Brüder mit Josef gemacht haben, war wirklich gemein. Das war sogar richtig böse. Aber zuletzt ist es dann doch ziemlich gut herausgekommen. Als Josef damals im Loch sass, haben Sklavenhändler ihn herausgeholt und nach Ägypten verkauft. Dort musste er zuerst als Sklave arbeiten. Aber später wurde er frei und wurde sogar der Berater des Königs. Dass es Josef in Ägypten gut ging, machte es ihm sicher einfacher, seinen Brüdern zu verzeihen. Bestimmt hat er auch seine Familie sehr vermisst. Er wusste nicht einmal, ob seine Brüder und sein Vater überhaupt noch leben, weil sie ja in einem anderen Land waren. Als er seine Brüder dann plötzlich sah, und hörte, dass sein Vater noch lebt, da war er wirklich froh. Aber etwas muss ich zugeben: In der Bibel ist die Geschichte nicht so kurz wie hier im jumi. Eigentlich geht es viel länger, bis Josef zeigt, wer er ist und bis er seinen Brüdern verzeiht. Aber auf jeden Fall sagt Josef ganz am Ende der Geschichte zu seinen Brüdern: «Ja, ihr habt wirklich etwas Böses gemacht mit mir. Aber schaut nur, Gott hat alles zum Guten gewendet.

Text: Moni Egger
jumi – Religion und Kultur für Kinder, 12.09.2022