Religion und Kultur für Kinder

Ein schlechter König

König Ahab sitzt zufrieden in seinem Palast. Er ist mächtig und reich. Seine Schatzkammer ist voll mit Gold und Silber.


In seinem Schwimmbad gibt es jeden Tag frisches Wasser – zwar ist gerade Dürre, aber ein bisschen Luxus muss sein. Gerade hat Ahab einen neuen Tempel gebaut, ein Haus für den Gott Baal. «Der Tempel von Gott Jah ist weit weg!», denkt Ahab. «Ich brauche einen Gott in der Nähe. Gott Baal ist stark. Er macht den Regen und gewinnt im Krieg. Zum Glück habe ich jetzt einen schönen Tempel für ihn.» König Ahab lächelt. In diesem Moment reisst jemand die Palasttür auf, ein Mann stürmt herein. König Ahab wird wütend: «Was fällt dem ein, einfach so herein zu kommen? Und wie eklig er aussieht!» Der Mann ist fast nackt, er trägt nur eine Schürze aus Leder. Sein ganzer Körper ist haarig. Auf dem Kopf, im Gesicht, an Armen und Beinen: überall Haare. Jetzt steht der Mann vor Ahab und zischt: «Hör mal zu, du König! Von jetzt an kommt kein Wasser mehr vom Himmel, kein Regen und kein Tau. Weil du nicht auf unsere Gottheit hörst, weil du nicht machst, was Jah gefällt. Du bist schuld, wenn die Leute verhungern! Ich bin Elija! Und Jah ist mein Gott!» König Ahab schnappt nach Luft und ruft: «Wache! verhaftet ihn!». Aber Elija ist schon wieder weg. Wie vom Erdboden verschluckt.

Illustration

Warum ist der König schuld, wenn die Leute verhungern?

Der haarige Elija findet, dass König Ahab alles falsch macht. Eigentlich müsste ein König dafür sorgen, dass es den Menschen in seinem Land gut geht. Das ist die Aufgabe eines Königs oder einer Königin. Den Menschen geht es gut, wenn sie gerecht behandelt werden, wenn sie keine Angst haben müssen und wenn sie genug zu essen haben. Der König muss also für Recht und Gerechtigkeit sorgen. Und er muss vorsorgen, damit es auch bei Trockenheit genügend zu essen gibt für alle. Eigentlich müsste König Ahab das wissen, denn Gott hat ihm und seinem Volk die Regeln für das gute Leben erklärt. Aber Ahab interessiert es nicht, ob die Leute genug zu essen haben. Ihm ist viel wichtiger, dass er genug Wasser hat für sein Schwimmbad. Ahab interessieren
die Regeln von Gott Jah nicht. Er glaubt nämlich, dass es viele Götter gibt. Gott Baal zum Beispiel, für den er einen Tempel gebaut hat. Elija aber sagt: «Es gibt nur unsere Gottheit, sie heisst Jah und ihre Regeln sind gut für alle.» Das gilt bis heute: Der König oder die Regierung hat die Verantwortung dafür, wie es den Leuten geht. Sie müssen zum Beispiel dafür sorgen, dass das Klima nicht noch heisser wird. Damit es genug zu essen gibt für alle. Aber bis heute streiten sich die Regierungen, welche Regeln dafür die richtigen sind.

Illustration

Warum ist der König schuld, wenn die Leute verhungern?

Die Antwort findest du weiter unten.

helper image
Gurri
kleber-box

1Kön 17,1. Die ganze Geschichte
von Elija und Ahab gibt es zum Lesen und Anhören auf:

www.sehen-und-handeln.ch/lernen 

 

Text: Moni Egger

jumi – Religion und Kultur für Kinder, 21.11.2022

Durch die Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutz