Religion und Kultur für Kinder

Ein nasses Willkommen

Lydia ist patschnass. Sie steht bis zum Bauchnabel im Fluss. Sie schüttelt das Wasser aus den Haaren und lacht. Ihre Augen strahlen. Ihre Wangen leuchten rot vor Aufregung und Freude. Lydia wurde getauft.


Ihre Wangen sind fast so rot wie ihr Kleid. Vor Lydia steht Paulus. Gerade eben hat er sie unter das Wasser getaucht und wieder hochgehoben. Er hat sie im Fluss getauft. Jetzt lacht er Lydia an und sagt: «Willkommen, Lydia! Willkommen in der Familie von Jesus. Jetzt gehörst du zu uns.» «Amen!», sagt Lydia und «Danke». Dann umarmt sie Paulus und sagt: «Paulus, ich habe ein Haus. Darin gibt es viel Platz. Wenn du fertig bist mit Taufen, dann komm zu mir. Bring auch deinen Freund Silas mit. Und alle, die sich taufen lassen, sollen auch kommen. Ich will, dass mein Haus voll wird. Kommt alle! Kommt alle zu mir!» Lydia steigt aus dem Fluss. Jetzt hat sie es eilig. Sie läuft heim und bereitet alles vor. Bald kommen die Gäste. «Willkommen, willkommen!», ruft Lydia froh. «Jetzt machen wir ein Fest. Ein Jesus-Familien-Willkommens-Fest!»

Illustration: Marie Kenov
Illustration: Marie Kenov

Warum wird eine erwachsene Frau getauft?

Lydia lebte vor fast zweitausend Jahren. Das war, als die Römer herrschten und die meisten Leute an die römischen Götter und Göttinnen glaubten. Als Lydia lebte, war Jesus noch nicht lange gestorben.

Seine Freundinnen und Freunde sagten: «Wir gehören zusammen, weil wir an Jesus glauben. Wir sind nicht nur Freunde, wir gehören zusammen wie eine Familie. Wir glauben, dass Jesus lebt! Und darum leben auch wir!» Sie wollten, dass diese Jesus-Familie immer grösser wird. «Lasst euch taufen!», sagten sie überall. «Wenn ihr euch taufen lasst, gehört ihr zur Jesus-Familie. Jesus lebt! Wenn ihr euch taufen lasst, dann lebt auch ihr!» Viele Menschen hörten das und es gefiel ihnen.
Sie wollten nicht mehr an die römischen Göttinnen und Götter glauben. Darum liessen sie sich taufen. Zuerst wurden also nur Erwachsene getauft. Aber etwa dreihundert Jahre später sagten die Leute: «Meine Kinder sollen auch zur Jesus-Familie gehören!», und sie liessen die Kinder taufen. So wurde die Jesus-Familie immer grösser und grösser.

 

Text: Moni Egger

jumi Kindermagazin – Religion und Kultur für Kinder, 25.07.2023

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