Es wird ein Bub. Er heisst Johannes. «Hoffentlich kommt alles gut», denkt Elisabet. Da poltert jemand an die Tür und ruft: «Hallooo! Schalooooom!» Es ist Maria, auch sie ist schwanger. «Schalom, Tante Elisabet!», ruft sie noch einmal. Da zappelt der kleine Johannes in Elisabets Bauch. Er zappelt so fest wie noch nie. Ja, er hüpft richtig im Bauch seiner Mutter. Elisabet muss lachen. Sie ist ja schon alt, aber jetzt hat sie selbst auch Lust zu hüpfen. Schnell geht sie zur Tür und umarmt ihre Nichte. «Maria, wie schön, dass du mich besuchst. Das ist ja ein Segen. Du bist ein Segen! Und das Kind in deinem Bauch, das erst recht! Maria, als du vorher Schalom gesagt hast, da hat in meinem Bauch der kleine Johannes gezappelt vor Freude!» Jetzt muss auch Maria lachen. Das Kind in Marias Bauch ist erst winzig. Es kann sich noch nicht bewegen. Aber einen Namen hat es auch schon. Es wird ein Bub. Er heisst Jesus.
Als diese Geschichte aufgeschrieben wurde, hatten die Menschen wenig Hoffnung und nicht viel zu lachen. Sie hatten einen schlimmen Krieg erlebt und wussten nicht, wie weiter.
Um sich zu trösten und Mut zu machen, haben sie sich Hoffnungsgeschichten erzählt. «Gott hilft uns», sagten sie. «Gott schickt einen, der rettet uns vom Krieg. Der macht alles gut. Gott schickt den Messias. Er heisst Jesus.» In der Geschichte von Elisabet und Maria ist Jesus noch gar nicht auf der Welt. Er ist erst ein winziger Embryo in Marias Bauch. Aber Elisabet weiss, dass er ein Segen ist.
Und sogar der kleine Johannes in ihrem Bauch weiss es. Vor lauter Freude zappelt er. Das heisst vielleicht etwa: «Juhui! Der Messias kommt bald auf die Welt!» Wenn es die alte Elisabet weiss und wenn es sogar das Kind, das noch nicht geboren wurde, versteht, dann können es alle Menschen verstehen. Darum sollen sich alle Menschen freuen und die Hoffnungsgeschichte weitererzählen: «Der Messias kommt bald. Bald wird alles gut.» Und weil es auch heute noch Krieg gibt und andere schlimme Sachen, darum erzählen wir diese Geschichte bis heute.
Text: Moni Egger
Illustration: Melanie Grauer
jumi Kindermagazin – Religion und Kultur für Kinder, 03.11.2023
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