Aber der König mag es nicht, wenn jemand einfach so zu ihm kommt und ihn beim Regieren stört. Sogar seine eigene Frau, Königin Ester, muss warten, bis er sie ruft. Aber Ester kann nicht warten, es eilt. Darum hat sie so viel gebetet. Und darum zieht sie jetzt das Trauergewand aus und macht sich schön. Sie wäscht sich. Sie kämmt sich. Sie zieht die allerschönsten Königinnenkleider an und ihren funkelnden Schmuck: Fusskettchen, Fingerringe, Armbändeli, Halsketten, Ohrringe und ein goldenes Diadem. Jetzt ist sie ganz verwandelt. Sie strahlt vor Schönheit. Unter dem schönen Kleid zittern ihre Knie ein bisschen, weil sie so aufgeregt ist.
Aber Ester atmet tief durch, lächelt sich selbst zu und macht sich auf den Weg. Den Flur entlang, über den Hof, zum Königspalast. Dort sitzt der König auf dem Thron und schaut streng. Aber als er Ester sieht, lächelt er und winkt sie zu sich. Ester atmet auf.
Text: Moni Egger
jumi Kindermagazin – Religion und Kultur für Kinder, 27.09.2024
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