Religion und Kultur für Kinder

(K)ein giftiger Stachel

Jesus redet. Und redet. Und redet. Schon den ganzen Morgen. «Der hört ja nie mehr auf!», brummt Sara und stupst ihren Bruder:

«Komm, wir spielen! Ich zeichne dir etwas auf den Rücken und du musst raten, was es ist.»

Jo freut sich. Er hält Sara seinen Rücken hin. Sara zeichnet einen Kreis. «Sonne!», ruft Jo, «Jetzt bin ich dran.» Die beiden wechseln sich ab mit Zeichnen und mit Raten. Sara ärgert sich ein bisschen, weil Jo alles so schnell herausfindet.

«Jetzt zeichne ich einen Skorpion! Das findet er nie heraus.»

Sara zeichnet den Körper und die Beine. Sie drückt ein bisschen fester als nötig. Jetzt kommt sie zum Schwanz.

«Wenn der giftige Stachel kommt, werde ich Jo kneifen! Das passt zum Skorpion!», denkt Sara.

Mädchen zeichnet Jungen auf den Rücken.

Sara macht eine kurze Pause, schaut hinüber zu Jesus. Der redet immer noch:

«Ich gebe euch eine Zusammenfassung von allem, was in der Tora steht und von allem, was die Propheten und Prophetinnen gesagt haben.»

Sara erschrickt. Eine Zusammenfassung von der ganzen Tora?! Wie lange will der denn noch reden?

«Also,» sagt Jesus, «so wie du behandelt werden möchtest, so sollst du die anderen behandeln.»

Sara stutzt. Und nickt. Und dann zeichnet sie ganz fein den Stachel vom Skorpion.


Mt 7,12 (Ganze Bergpredigt: Mt 5,3-7,27)

 

Text: Moni Egger

Illustration: Melanie Grauer

jumi Kindermagazin – Religion und Kultur für Kinder, 26.05.2025

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