Stinkkäfer nennen sie mich. Dass ich nicht lache, äh ich meine klacke. Ich bin nämlich gar kein Käfer, sondern eine Wanze. Die meisten wissen zudem nicht einmal, wie ich genau rieche. Wer getraut sich schon, auf meinen flachen Panzer zu drücken? Er scheint so schwer auf den sechs dünnen Beinen zu liegen. Manche ahnen aber wohl auch die Drüsen darunter. Aus diesem «Duftzerstäuber» verströme ich das Abwehrsekret, wenn ich mich bedroht oder provoziert fühle.
Aus dem fernen Osten stammend, wage ich mich inzwischen bis in mitteleuropäische Städte vor, wo ich in wildfremde Wohnungen eindringe. Was ich dort tue, wenn die Leute nicht schauen? Herumkrabbeln und herumfliegen! Mit meinen Fluggeräuschen lenke ich zwischendurch die Aufmerksamkeit der Bewohner auf mich. Wenn sie mich hören und gleichzeitig sehen, reagieren sie irritiert. Sie können das Klacken kaum mit meinem Panzer in Verbindung bringen. Schon seit ich klein bin, gefällt es mir zu verwirren: Als Nymphe aus dem Ei geschlüpft, sah ich aus wie ein rot-schwarzer Marienkäfer – also ein Glücks- statt Stinkkäfer.
Ich mag sonnengewärmte Orte wie Balkone und Fassaden – gerade im Winter. Den Todesstoss könnte man mir durch Erfrieren geben. Für diejenigen, die mich nicht von der langweiligen Feldwanze unterscheiden können: Ich trage eine Halskette, nämlich fünf gelb-orange Punkte unterhalb des Halsschildes. Sie erinnern mich ans Heimatland China. Die heimische Feldwanze ist dafür auf der Unterseite von schwarzen Punkten übersät – wenn ihr auf sie drückt, seht ihr es!
«Hey, aber nicht nur ich stinke. Schau her, diese Tiere versprühen alle auch einen besonderen Duft.»
Stinktiere haben an ihrem Po Drüsen, mit denen Sie eine stark riechende Flüssigkeit absondern können. Wenn sich das Stinktier bedroht fühlt, kann es die Flüssigkeit bis zu sechs Meter weit spritzen. Die Flüssigkeit riecht sehr unangenehm und reizt die Augen des Gegners.
Der Ameisenbär ist der heimliche Stinker des Waldes. Er sondert eine faulig-riechende Flüssigkeit ab. Diese stinkt vier mal stärker als die des Stinktiers.
Diese grosse Katze ist in Afrika und Südasien unterwegs. Auch sie hat am Po Drüsen und sondert damit eine Flüssigkeit ab. Diese wurde früher sogar zur Herstellung von Parfum benützt.
Marmorierte Baumwanze
Aus Asien in die Schweiz eingeschleppt
Marmoriertes Schild, 5 gelb-orange Punkte unterhalb des Halses, schwarzweisser Saum um den Hinterleib, schwarzweiss gestreifte Antennen
12 bis 17 Millimeter
Mit Vorliebe Pflanzensäfte, Beeren, Stein- und Kernobst.
Ein Weibchen legt bis 450 Eier. Die Gelege aus jeweils 28 Eiern kleben auf Blattunterseiten.
Text: Edith Arnold
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