Wie hoch könnt ihr springen? Bis auf den Springbock in eurer Turnhalle locker, oder? So heisst ja das Gerät mit dem braunen Lederkörper auf den vier «Beinen» aus Eisen. Ich selber springe aus dem Stand 3.5 Meter hoch. Das macht mir, zumindest in Südafrika, so schnell keiner nach. Die Savannen sind meine Sprung- und Rennpisten. Ist eine Gefahr in der Luft, springe ich mit gewölbtem Rücken und geraden Beinen hoch – und von dort so weit, bis der braunrote Balken auf
meinem Körper gerade aussieht. Dieser ist quasi mein Rallye-Streifen. Meine Leistung in Zahlen: In 2 Sekunden von 0 auf 62 Stundenkilometer, danach 90 Stundenkilometer und zwischendurch 3.5-Meter-Hochsprünge.
Fotografen machen Freudensprünge, wenn es ihnen gelingt, mit ihren Kameras unsere schnellen
Rücken abzulichten – dort bildet sich bei den Luftmanövern nämlich ein weisser Fellkamm. Punk … äh… Prunken heisst das. Ein preisgekröntes Bild zeigt eine Verfolgungsjagd zwischen einem Springbock und zwei Geparden, also zwischen den schnellsten Säugetieren der Erde. Unter uns: Mein vegetarischer Artgenosse war diesen Fleischfressern unterlegen. Natürlich sind wir auch so schnell, weil so viele hinter uns her sind. Einmal haben uns Menschenjäger fast ausgerottet, weil unsere Rudel damals bis zu einer Million Tiere gross gewesen sein sollen. Jetzt sind wir in Gruppen von 100 bis 1500 Tieren unterwegs.
Text: Edith Arnold
Springbock
Südafrika, auch Namibia, Botswana, Angola
Gazellenartig; dünne Beine, weisser Bauch,
brauner Rücken, dazwischen ein rotbrauner Streifen; geringelte Hörner, die bis 45 Zentimeter lang werden
Schulterhöhe 80 bis 90 Zentimeter, Schnauze bis Po 120 bis 150 Zentimenter
20 bis 45 Kilogramm
Gräser, Kräuter und Pflanzenblüten
Nur das ranghöchste Weibchen pflanzt sich fort. Manchmal vergehen bis zu vier Jahre bis zum nächsten Wurf.
Löwen, Geparden, Leoparden, Hyänen und
Menschenjäger
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