«Wer an Bienen denkt, sieht sofort einen Honigtopf vor sich. Doch es gibt auch uns: Wildbienen. Von uns Wildbienen gibt es in der Schweiz über sechshundert verschiedene Arten. Je nachdem sehen wir ziemlich unterschiedlich aus: Es gibt winzige Wildbienen und solche, die drei Zentimeter gross sind. Manche haben einen feinen Pelz, andere sind fast nackt. Es gibt uns in allen möglichen Farben und mit unterschiedlichen Mustern: rötlich oder braun, gefleckt oder gestrichelt. Je nach Eigenschaften oder Gepflogenheiten hat jede unserer Arten einen entsprechenden Namen. Zum
Beispiel Sandbiene, Mauerbiene oder Pelzbiene – warum wir so heissen, findest du natürlich heraus, oder? Genau: Weil wir unsere Nester eben im Sand oder in einer Mauer bauen, oder weil
wir ein Pelzchen tragen.
Aussehen und Lebensweise von uns Wildbienen sind also sehr unterschiedlich - aber wir alle haben eine grosse Gemeinsamkeit: Die Natur ist auf unseren Service als Bestäuberinnen angewiesen. Auf der Suche nach Nektar und Pollen für uns und unsere Brut besuchen wir nämlich viele Blüten und sorgen beim Pollen sammeln dafür, dass die Pflanzen befruchtet werden. Darum ist es wichtig, dass wir eine natürliche Umgebung haben: Wir mögen einheimische Pflanzen und wilde Gärten; dort finden wir geeignete Nistplätze in morschem Holz, sandigen Böschungen oder in leeren Schneckenhäusern. Weil wir – anders als die Honigbienen – in kleinen Gruppen oder alleine leben, brauchen wir nicht viel Platz. Manche Leute stellen in ihrem Garten oder auf dem Balkon extra ein kleines Hotel für uns bereit, das wir je nach Bedarf gerne benützen.»
Euch Wildbienen habe ich auch schon im Flug angetroffen.
Text: Christine Weber
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