Ein faszinierendes Urtier

Die Meeresschildkröte hat schon vor den Dinosauriern gelebt. Als gute Schwimmerin legt sie jeden Tag bis zu 100 Kilometer zurück.

Meeresschildkröten sind uralt. Sie haben sich vor rund 250 Millionen Jahren aus den an Land lebenden Schildkröten entwickelt. Ihre Vorder- und Hinterbeine sind wie Flossen geformt. Es gibt sieben Arten von Meeresschildkröten. Die grössten sind die Lederschildkröten. Sie werden bis zu zwei Meter lang und 700 Kilogramm schwer. Meeresschildkröten können nur in Meeren leben, in denen die Wassertemperatur mindestens 20 Grad Celsius beträgt. Weil sie Lungen haben, müssen sie immer wieder auftauchen, um Luft zu holen. Doch sie können lange ohne zu atmen unter
Wasser bleiben, im schlafenden Zustand sogar bis zu sieben Stunden. Ihr Herz schlägt dann nur ganz selten, sodass sie fast keinen Sauerstoff verbrauchen.

Nur die Weibchen kommen einmal im Jahr an Land, um dort ihre Eier abzulegen. Dabei schwimmen sie immer an den gleichen Strand, wo sie selbst einmal geschlüpft sind. Sie finden diesen Ort immer, auch wenn er Tausende von Kilometern weit entfernt ist. Ihre Eier vergraben sie im Sand, ausgebrütet werden sie von der Sonne. Schildkrötenbabys fliehen nach dem Schlüpfen sofort ins Meer, damit sie nicht von Möwen gefressen werden. Auch im Meer ist es für die jungen
Tiere gefährlich, weil dort Krabben und Raubfische lauern. Nur eine von 1000 Meeresschildkröten wird 20 oder 30 Jahre alt, sodass sie sich wieder fortpflanzen kann.

Theo erzählt dir spannendes Wissen über weitere Tiere auf kinderpodcast.ch

Text: Pirmin Bosshart

Meeresschildkröte (Testudinanta)

in tropischen und subtropischen Meeren

abgeflachter Panzer, 60 bis 140 cm lang.

bis 75 Jahre und älter

Tintenfische, Krebse, Quallen, Fische, Algen, Seegras, Tang

Verschiedene Organisationen haben Schutzzonen und Aufzuchtstationen errichtet, um die Tiere vor dem Aussterben zu bewahren.

Erwachsene Meeresschildkröten müssen sich vor Haien in Acht nehmen. Und vor dem Menschen, der sie wegen ihrer Panzer und ihres Fleisches jagt. Auch der Plastikabfall in den Meeren setzt den Tieren zu.