Für die Füchse ist die Stadt ein Schlaraffenland. Hier finden die Allesfresser, was ihr Herz, beziehungsweise Magen begehrt, weggeschmissene Pizzastücke und allerlei Essensreste genauso wie Regenwürmer oder Beeren. Die Füchse ziehen nachts um die Häuser und durch die Strassen. Tagsüber schlafen sie an einem geschützten Plätzchen im Quartier. Manche Füchse sind richtig frech. «Bei uns im Quartier holt sich einer immer Turnschuhe, wenn man sie vor den Türen stehen lässt», erzählt ein Mädchen aus Bern.
Wo ein Igel ist, raschelt es oft. Die stachligen Tiere leben im dichten Gebüsch und schlafen unter Blätter- und Asthaufen. Nachts suchen sie auf Wiesen nach Würmern, Käfern und Schnecken. In der Stadt trifft man die Igel in grünen Innenhöfen und Gärten mit naturnahen Bereichen an. Auf ihren nächtlichen Spaziergängen brauchen sie eine gute Orientierung: Mit ihren kleinen Beinchen können sie Absätze und andere Hindernisse in der Stadt kaum überwinden. Darum merken sie sich Durchschlüpfe in Mauern oder Zäunen gut. Bei Gefahr rollen sich die Igel zusammen und sehen dann aus wie eine kleine, stachelige Kugel.
Die Tiere mit dem buschigen Schwanz leben auf Bäumen. Dort klettern und turnen sie herum und suchen ihre Nahrung: Samen, Eicheln, Früchte oder Insekten. In der Stadt fühlen sie sich dort wohl, wo es grosse und alte Bäume hat. Zum Beispiel auf Friedhöfen und in Gärten. Ihr Nest bauen sie als kleine Kugel in der Baumkrone und polstern es mit Moos.
Dachse leben als kleine Familie zusammen. Bis zu fünf Tiere leben in einem Dachsbau. Mit ihren kräftigen Pfoten und den Krallen graben sie ihr Zuhause in Gärten und an Stellen mit Hanglagen. Auch in der Stadt. Tagsüber schlafen sie im Bau und nachts sammeln sie Früchte, Regenwürmer, Insekten, Schnecken und anderes Kleingetier. Obschon der Dachs recht gross und massig ist, bekommt man ihn sehr selten zu Gesicht. Dafür hinterlässt er bei der Futtersuche seine Spuren: kleine Löcher auf Wiesen, wo der Dachs nach Nahrung gegraben hat.
Sogar Rehe trauen sich in die Stadt. Anzutreffen sind sie jedoch dort, wo ein Wald in der Nähe ist. Rehe sind Feinschmecker und knabbern Gräser und junge Triebe von Bäumen und Sträuchern – das finden sie zum Beispiel auf Friedhöfen und in Parks. Obschon Rehe sehr scheu sind, gewöhnen sie sich an Spaziergänger und huschen nicht immer davon. Voraussetzung ist jedoch, dass die Fussgänger auf den Wegen bleiben und die Hunde an der Leine.
Auch ich bin gerne in der Stadt unterwegs. Vor allem mag ich Nistplätze in Kirchtürmen, Friedhöfen oder Stadtparks.
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