Christentum
Christen beginnen den Tag mit einem Gebet oder mit dem Kreuzzeichen. Die einen beten frei. Zum Beispiel: «Guten Morgen, lieber Gott. Danke, dass du uns einen neuen Tag schenkst. Danke für...» oder sie sprechen auswendig gelernte Gebete wie etwa «Heiliger Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein. Auch an diesem Tag bitt ich dich, beschütze und bewache mich». In christlichen Gemeinschaften und Klöstern steht man schon vor Sonnenaufgang auf. Je nach Jahreszeit zwischen 6 Uhr und 8 Uhr. Gemeinsam beten und singen die Gläubigen sogenannte «Laudes», Morgen-Lobgesänge. Man feiert jeden Morgen ein wenig Ostern, weil die aufgehende Sonne das Symbol für den auferstandenen Christus ist.
Judentum
Gläubige Juden beten dreimal am Tag. Das erste Gebet heisst «Schacharit» und wird gleich nach dem Sonnenaufgang gebetet. Die erwachsenen Männer ziehen zum Beten die Gebetsriemen (Teffilin) und einen Gebetsmantel (Tallit) an. Die Jungs machen mit, sobald sie 13 Jahre alt sind; dann gelten sie nämlich als religiös erwachsen. Im Gebet wird Gott als Erschaffer und König der Welt gepriesen. Aber sogar der «Wecker» wird gesegnet: «Gepriesen seist du ewiger Gott und König der Welt, der dem Hahn das Wissen gab, zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden.»
Islam
«Steht auf. Gebet ist besser als der Schlaf», ruft der Muezzin in muslimischen Ländern kurz vor Sonnenaufgang vom Turm. Es ist ein Weckruf, wie bei den Christen die Kirchenglocken. Gläubige Muslime stehen dann auf und verrichten das erste Gebet. Bis Sonnenuntergang betet man fünf Mal. Im Islam wird das Gebet nicht nur gesprochen. Man betet mit dem Körper: Man verneigt sich vor Gott - Hände auf die Knie - und berührt dann mit der Stirn den Boden. Dazu hat man einen eigenen Gebetsteppich. Muslime beten alle in die gleiche Richtung: Mekka.
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