Religion und Kultur für Kinder

Das Geld im Flaschenkürbis

Seynabou Bodian ist 11 Jahre alt und erklärt das Kalebassen-Projekt, das sie von ihrer Mutter kennt.


So funktioniert das Kalebassen-Projekt:

«Meine Mutter ist schon lange Mitglied der Kalebassen-Gruppe. Ich glaube ungefähr seit sieben Jahren. Sie hat mir erklärt, dass es ein soziales Projekt ist, das uns allen hilft und unser Leben besser macht. Einmal im Monat treffen sich die Frauen der Gruppe. Dazu ziehen sie sich immer sehr schön an und singen und tanzen zusammen. Ihre Lieder erzählen davon, wie schön das Leben für alle geworden ist, dass wir jetzt immer genug zu essen haben. Dass die Kinder lernen und später eine interessante Arbeit machen können, mit der sie Geld verdienen und damit auch die Familie unterstützen können. Sie freuen sich jedes Mal darüber, dass sie wieder Geld in die Kasse legen können, das ist ein Grund zum Feiern. Jede legt so viel rein wie sie kann. Am Ende wird gezählt, wie viel zusammengekommen ist und das wird dann in einem Heft notiert. Die Kasse ist aus einer getrockneten Schale, einer Kalebasse (Flaschenkürbis). In der Schule haben wir gelernt, dass es eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt ist. Sie wächst in die Höhe, und wir brauchen das Fruchtfleisch zum Kochen, die Frauen machen daraus Saucen, die wir dann mit Reis und Fleisch essen. Wenn der Kürbis zu reif ist, schmeckt er bitter, das habe ich gar nicht gern. Mein Lieblingsgericht ist Yassa, das ist Reis mit Poulet oder Fisch, gekocht mit vielen Zwiebeln, Tomaten, Karotten, Gurken und hart gekochten Eiern. Mit dem Geld aus der Kalebassen-Gruppe haben die Frauen im letzten Jahr unserer Schule neue Bänke, Stühle und sogar Bücher und Hefte gekauft. In den Büchern fehlten Seiten und im Klassenzimmer war das Mobiliar so alt und so kaputt, dass wir fast von den Stühlen gekippt sind und die Bänke waren auch ganz schief. Aber seit alles neu ist, macht das Lernen wieder richtig Spass.»

In diese riesige Kürbisschale legen die Familien das Geld.
In diese riesige Kürbisschale legen die Familien das Geld.

Seynabou und ihre Freundinnen spielen gerne draussen. Zum Beispiel dieses Klatschspiel:

«Hallo! Mein Name ist Seynabou und ich komme aus dem Senegal.»
«Hallo! Mein Name ist Seynabou und ich komme aus dem Senegal.»

Hallo Seynabou. Darf ich auch mittanzen?

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Gurri
 

Text: Colette Kalt / Fastenopfer, Bilder: Ousmane Kobar / Fastenopfer


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