Religion und Kultur für Kinder

Urwald in den Schweizer Alpen

Der Bödmerenwald ist der grösste Urwald in der Schweiz. Dort dürfen Bäume, Tiere und Pflanzen machen, was sie wollen.


Ein richtiger Urwald in der Schweiz

Statt Affen und Schlangen gibt es Sperlingskäuze und Goldkäfer, statt Palmen und Lianen
gibt es Fichten, Moorbirken und Engelshaarflechten.

Trotzdem ist der Bödmerenwald im schwyzerischen Muotatal ein richtiger Urwald. Je nach Temperatur, Höhenmeter und Klima sieht nämlich jeder Urwald auf der Erde anders aus. Ob tropisch, temperiert oder nordisch, gemeinsam ist den Urwäldern, dass kein Mensch in ihr natürliches System eingreift – idealerweise. Seit 1984 ist das Urwaldreservat Bödmeren sich selbst überlassen. Dieses und das geschützte Natur- und Sonderwaldreservat ringsum messen rund 550 Hektaren. Das sind 770 Fussballfelder! Nur an den Waldrändern darf aus einem besonderen Grund ein Baum entfernt werden. Ansonsten bleiben Bäume auch nach einem Sturm einfach liegen. Neben Totholz kann man hier auch Bäume finden, die seit 500 Jahren jedem Wetter trotzen.

Da im Bödmerenwald noch Schnee liegt und der Urwaldweg erst ab Mitte Mai öffnet, konnte das jumi noch nicht für dich durch den Wald wandern. Aber in diesem Video hier, kannst du schon mal Waldluft schnuppern.

Zerklüfteter Boden und tiefe Löcher

Einer, der den Wald bestens kennt, ist Walter Gwerder. Der Präsident des Urwaldreservats kann es kaum erwarten, den Urwaldweg dieses Jahr begehen zu können. Noch im Mai liegt viel Schnee dort. «Nebst dem zerklüfteten Gesteinsboden gibt es sogenannte Dolinen, die bis 15 Meter tief sind», erklärt der Fachmann. Diese Löcher sind gefährlicher als das «Hölloch» darunter – der Bödmerenwald liegt genau über der berühmten und begehbaren Höhle. Durchfallen kann niemand, stecken bleiben schon. Aber der markierte Weg ist genügend spannend: Aus Löchern im Boden wachsen Moorbirken in lustigen Formen. Auf Stelzwurzeln über vermoderten Holzhäufen haben sich Fichten eingerichtet. Der Urwald im Bödmerenwald ist also eine löchrige Landschaft mit einzigartigen Gewächsen. Da und dort stehen ein paar Fichten zusammen. Sie sind verschieden alt und gross. Was man den sogenannten Rotten nicht ansieht: «Die Wurzeln der Baumgruppen sind miteinander verwachsen und tauschen Nährstoffe aus», sagt Walter Gwerder. Dieser Austausch ist dagegen hörbar: Birkhühner unterhalten sich lautstark mit Birkhähnen.

Verschlungene Äste, Pilze, die aus Baumstämmen wachsen, Flechten und viel Moos. Klick dich hier durch den Bödmerenwald. (Bilder: boedmeren.ch)


Text: Edith Arnold


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Besuch im Urwald

Durch den Urwald im Muotatal
führt ein Weg und auch
im Urwald-Pavillon lässt sich viel
Wissenswertes entdecken. Mehr Infos zu deinem Waldbesuch findest du hier.

Auch ich bin manchmal im Bödmerenwald unterwegs und würde mich über einen Besuch von dir freuen.

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Gurri
 
Blatt (Bild: boedmeren.ch)
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