Viele Menschen hier haben keine Arbeit. Meine Mutter hat verschiedene Gelegenheitsjobs, um uns drei Kinder und ihren Bruder über die Runden zu bringen. Sie ist auch Mitglied bei «Cluster Eleven», das ist eine Gruppe, die sich dafür einsetzt, dass wir trotz der Minen ein gutes Leben haben. Wenn meine Mutter arbeitet, hüte ich meine kleinen Geschwister.
Mein liebstes Schulfach ist Englisch. Meine Muttersprache ist Zulu, das lerne ich auch in der Schule. Und naturlich Biologie, Geografie, Wirtschaftskunde, Management und Sozialkunde. Wenn ich zur Schule gehe, stehe ich um 6 Uhr auf. Mein Schulweg dauert über eine Stunde. Den muss ich zu Fuss gehen. Es fährt kein Bus. Der Weg führt über die Autobahn. Wir müssen ziemlich schnell rennen, damit wir heil über die sechs Spuren kommen. Wenn ich den ganzen Weg alleine gehen muss, habe ich schon etwas Angst. Lieber gehe ich zusammen mit andern Kindern aus dem Township.
Die Minenbetreiber machen Bohrungen und unterirdische Sprengungen. Sie informieren uns vorher nicht, darum können wir auch nicht rechtzeitig das Haus verlassen. Dabei wäre das ihre Pflicht. Wir lebten schon hier, als es noch keine Mine gab. Unsere Häuser sind nicht stabil gebaut, darum bricht immer wieder mal eines zusammen oder bekommt grosse Risse. Auch in unserem Haus sind Fenster kaputtgegangen, die sind noch immer nicht geflickt.
Text und Fotos: Colette Kalt / Fastenopfer
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Alle Menschen haben das Recht, in einer gesunden Welt zu leben.
Hier ist das nicht möglich. Aber weg von hier möchte ich trotzdem nicht.
Hier ist mein Zuhause. Wenn ich gross bin, möchte ich Anwältin werden.
Ich möchte den Leuten helfen, sie verteidigen und ihre Rechte einfordern.
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