Letztes Jahr haben sich Frauen in Fuleni zu einer Gruppe zusammengeschlossen, sie nennen sich: Thando Lheto. Es ist Zulu und bedeutet: Liebe das Land. Meine Mutter ist in dieser Gruppe. Oft begleite ich sie an die Versammlungen. Hier ganz in der Nähe ist eine Kohlenmine geplant. An den Versammlungen reden wir darüber, was geschieht, wenn sie in Betrieb genommen wird. Die Minenabfälle werden in den Fluss geworfen, wo wir unser Wasser holen. Die Umwelt wird verschmutzt und vergiftet. Die Menschen werden krank, bekommen Atemprobleme, Husten, Hautausschläge. Wir setzen uns dafür ein, dass der Umwelt Sorge getragen wird und hier keine Kohlenmine gebaut wird. Seit dem Frühjahr hat jede Frau der Gruppe einen Gemüsegarten. Darin
wachsen Süsskartoffeln, Kohl, Tomaten, Karotten, Mangold, Bohnen und Kartoffeln. Das Gemüse gedeiht prächtig.
Ich helfe meiner Mutter oft im Garten. Wir haben eine Anbaumethode gelernt, die wassersparend ist: Wenn wir anpflanzen, streuen wir rund um die Samen Kuhdung, das ist ein guter Wasserspeicher und ein natürlicher Dünger. Die Frauen haben schon wieder einen neuen Plan: Gemeinsam wollen sie ein grosses Stück Land bepflanzen, um das Gemüse an die Schulen zu verkaufen, damit wir Kinder dort gesundes Essen bekommen. Ich möchte unbedingt Umwelt-wissenschaften studieren. Ich will wissen, was uns gut tut, was uns schadet und was wir unternehmen müssen, damit die Erde nicht stirbt. Die Erde kann ohne Menschen überleben –
aber wir Menschen nicht ohne sie.
Text und Fotos: Colette Kalt / Fastenopfer
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