Alle schwitzen an diesem Sonntag. Weil es ein heisser Tag ist und weil das Training an den Geräten und am Boden Muskeln und Ausdauer braucht. Seit mehr als einem Jahr sind die jungen Leute daran, ihr Zirkusprogramm auf die Beine zu stellen. Oder besser gesagt: In die Luft zu wirbeln! «Countess of Kent» heisst das Stück, das aufgeführt wird. Erzählt wird von der englischen Königin Viktoria, die 1868 mit ihrem Hofstaat Luzern besucht hat. Und da werden seltsame Dinge passieren – das sieht man beim Zirkustraining sofort!
Eine Gruppe fährt rückwärts auf dem Velo durch die Halle, ein Mädchen schraubt sich am Vertikaltuch hoch und lässt sich kopfüber heruntergleiten. Zwei Jugendliche drehen auf dem grossen Rhönrad ihre Runden und die Jonglierkeulen fliegen zwischen zwei Mädchen hin und her. Die Jugendlichen zeigen nicht nur ihre artistischen Künste, sie spielen dazu auch noch Musik: Gerade ist das kleine Orchester dabei, den richtigen Einsatz für Klarinetten und Cello zu üben – das ist gar nicht so einfach bei den rasanten Kunststücken, aber es klappt schon ganz gut.
«Es machen 16 Kinder und Jugendliche mit. Einige haben schon Erfahrungen mit dem Zirkus gemacht, andere sind zum ersten Mal dabei», sagt Frieda Gysin (20), die zusammen mit ihren Kolleginnen Silja Bühler und Solvej Canova alles rund um das Zirkusprogramm organisiert hat. Lange plaudern kann sie jetzt aber nicht: Gleich kommt ihre Nummer dran und schwups … schon schwingt sie auf den schwebenden Reif durch die Luft.
Text und Fotos: Christine Weber
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