Sie begann eine zweijährige Imkerausbildung und fing einen Schwarm ein. So konnte sie ihr Fachwissen gleich anwenden. Heute hat die Imkerin in und um Luzern 50 Bienenvölker, darunter 20 Jungvölker. Sie erklärt uns, wie sie das flüssige Gold gewinnt.
Schweizerhauskasten oder Magazine? Flavia Stalder hat sich für Magazine entschieden. Diese lassen sich von oben öffnen, was eine gute Übersicht gibt. Zudem sind Magazine mobil. Ob Waldrand, Dorfmitte oder Ökosiedlung: In Absprache mit Grundbesitzern können sie überall hingestellt werden – sofern genügend Nahrung innerhalb eines Kilometers zu finden ist. Alles Weitere besorgen dann die Bienen. Anfang Juni und Ende August kann geerntet werden.
Eigentlich haben die Bienen den Honig schon konserviert: Über die gefüllten Zellen ziehen sie Wachs. Die Wachsdeckel werden mit einer speziellen Gabel geöffnet, der Entdeckelungsgabel.
In der Imkerei steht eine Metallschleuder. Flavia Stalder legt Waben ein. Beim Drehen schleudert es Honig aus jeder der sechseckigen Zelle. Dieser fliesst durch ein Doppelsieb und via Hähnen in einen Kessel.
In diesem Jahr fällt die Ernte kleiner aus. Obwohl die Bienen fleissig wie immer waren. «2019 kam alles zusammen», erklärt Stalder. «Kurze Blütezeit, dann Kälte, extreme Hitze, zu wenig Regen.» Statt 20 bis 25 Kilo pro erwachsenes Volk sind es nur 10 bis 15 Kilo. Die Imkerin prüft mit dem Refraktometer die Qualität. Nur 15,8 % Wasser, ein Superwert! Die Bienen verarbeiten Nektar und Honigtau im Honigmagen. Dabei reduzieren sie den Wassergehalt.
Flavia Stalder füllt den Honig in Gläser. Die Bienen bereitet sie für den Winter vor: Alte Waben werden durch geschleuderte Waben getauscht. Um Varroamilben entgegenzuwirken, macht die Imkerin eine Behandlung mit organischen Säuren. Nebst Futter ist dann Winterruhe wichtig. So können die Völker um die Königinnen erstarken – bis zum grossen Ausflug, wahrscheinlich im März!
Text und Fotos: Edith Arnold
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