«Jeden Freitag nach Mittag backen wir den Challah. So heisst der jüdische Zopf. Der sieht genau gleich aus wie euer Sonntagszopf aus der Bäckerei. Am Freitagabend beginnt dann der Schabbat. Unser Ruhetag. Wir Zürcher Juden sagen «Schabbes». Und an jedem Schabbes zündet meine Mutter oder ich zuerst zwei Kerzen an. Der Vater segnet das Brot und wir verteilen es unter uns. Ohne den Zopf, den Challah, wäre es kein richtiger Schabbat! Und einmal im Jahr, am Pessachfest, gibt es nur ungesäuerte Brote. Das ist wie Knäckebrot. Brot ohne Hefe und ohne Sauerteig. Die heissen bei uns «Mazzen». Normales Brot ist an Pessach verboten.»
«Als Ministranten helfen wir dem Pfarrer beim Gottesdienst bei der Zubereitung der Gaben. Wir bringen Brot und Wein zum Altar. Der Pfarrer spricht immer die gleichen Worte bei der Wandlung. Dann hebt er die «Hostie», so heisst das spezielle Brot bei uns, in die Höhe. Wir Ministrantinnen und Ministranten bekommen die Kommunion zuerst. Dann kommen alle aus den Bänken nach vorne und bekommen auch die Hostie. Ich hatte vor einem Jahr Erstkommunion. Da durften wir das erste Mal die Hostie bekommen..»
«Wie heisst nochmal der Feiertag vor Ostern? Vor dem Karfreitag? Gründonnerstag, genau! Am Gründonnerstag wird bei uns in der Kirche auch Brot gebrochen und an alle verteilt. Es erinnert an das letzte Abendmahl von Jesus. Und wir trinken Traubensaft dazu. »
«Ich gehe nicht oft in die Moschee. So heisst das Gebetshaus. Brot haben wir noch nie während dem Gottesdienst gegessen. Ich mag Pita-Brot. Das gibt es oft bei mir zuhause. Es ist flach und rund. Meine Grossmutter sagt immer: «Passt ja auf, dass keine Krümmel auf den Boden fallen! Das bringt Unglück!» Ich weiss nicht, woher sie das hat. Vielleicht aus dem Koran?»
Text: Beat Röösli
Den Fünfer und das
Weggli haben wollen.
Das bedeutet:
Zwei Wünsche auf einmal erfüllt haben wollen.
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