Dort stehen sie! Schnell versteckt sich Doris hinter der Hecke. Ihr Herz klopft. Sie denkt: «Heute kriegen sie mich nicht! Hilfe, Gott!». Aber schon rufen die grossen Schulkinder: «Dort ist der kleine Pfupf … los gehts! Auf sie!». Doris will wegrennen. Aber ihre Füsse kleben am Boden. «Haut bloss ab!», schreit sie. «Ja, genau: haut ab!», ruft es in diesem Augenblick hinter ihr. Doris schaut sich um. Juhui! Alle ihre Freundinnen kommen ihr zu Hilfe. Jetzt klingelt die Schulglocke. Die Grossen zögern einen Moment. Dann rennen sie weg. Doris freut sich: «Gott sei Dank! Ihr seid genau rechtzeitig gekommen.» Die Freundinnen lachen: «Jaaaa! Zusammen sind wir löwenstark!». Doris hat viel erlebt. Vielleicht betet sie und erzählt Gott von ihren Gefühlen:
Ich hatte solche Angst. Aber meine Feinde konnten mir nichts tun. Ich habe geschrien. Da hast du mir geholfen, Gott. Am Abend weine ich im Bett. Aber am Morgen bin ich froh. Denn du, Gott, hast meine Klage verwandelt in Tanzen. Du hast mir das Trauergewand abgenommen und mir lauter Freude angezogen wie ein schönes Kleid. Jetzt singt mein Herz fpür dich und ich kann gar nicht mehr still sein.
Wieso streikt der Körper, wenn man Angst hat?
Ein Gefühl passiert immer im Kopf und im Körper. Wenn du Angst hast, merkst du das vielleicht im Bauch, der fühlt sich dann leer an. Oder im Hals, der ist dann ganz trocken. Oder wie Doris, der die Füsse «kleben» bleiben. Das Gefühl ist aber auch im Kopf. Und wenn du Angst hast, kannst du nicht mehr so gut denken. Dann macht dein Körper Sachen, die du vielleicht gar nicht willst. Oder er macht Sachen nicht, die du eigentlich möchtest. Das ist nicht nur bei der Angst so. Bestimmt musstest du auch schon einmal so fest lachen, dass du gar nicht mehr aufhören konntest.
Ist das gut oder schlimm und gibt es einen Trick?
Ich finde es schön, dass Gefühle da sind und etwas mit uns machen. Sonst wäre das Leben ganz schön fad. Aber manchmal ist es lästig, wenn der Körper einfach etwas macht. Ich kenne einen guten Trick, der fast immer hilft: tief und langsam atmen. Und reden hilft auch meistens. Wenn du jemandem sagst, wie es dir geht, beruhigst du dich schon ein bisschen. Dafür ist auch beten ziemlich praktisch. Du brauchst dafür gar nichts und niemanden und du kannst Gott wirklich alles sagen. Es genügt sogar, wenn du es denkst, du musst es nicht einmal laut aussprechen.
Probiere es aus!
Text: Moni Egger
Warum bleiben die Füsse kleben?
Und gibt es Tricks gegen die Angst? Meinen Rat kannst du unten nachlesen.
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