Die mutige Malala

Malala setzte sich dafür ein, dass Mädchen in Afghanistan in die Schule gehen dürfen. 2014 erhielt sie darum den Friedensnobelpreis.

Malala ist heute 24 Jahre alt, sie lebt jetzt in England. Die junge Frau hat schon viel Schreckliches erlebt.

2012 wurde sie in einem Schulbus von zwei Männern in den Kopf geschossen und schwer verletzt. Die Männer gehörten zu den Taliban, die in Pakistan und Afghanistan leben. Die Taliban sind
islamistische Terroristen. Vor allem die Frauen leiden darunter. Mädchen dürfen nicht in die Schule gehen oder einen Beruf lernen. Malala verstand das nicht. Sie wollte lernen und sich so eine eigene Zukunft aufbauen. Als die Taliban in ihre Heimat im Swat-Tal gekommen sind, haben sie
allen Mädchen den Schulbesuch verboten. Diese durften auch nicht Musik hören und tanzen. Malala  war verzweifelt. Sie sagte: «Ich will zur Schule gehen und selbst über mich bestimmen!».

Obwohl die Taliban mit einer Strafe drohten, ging Malala weiter in die Schule. Auch der Vater unterstützte sie. Auf dem Internet schrieb sie unter einem anderen Namen ein Tagebuch. Als sie 12 Jahre alt war, wurden die Taliban vertrieben. Die Zeiten schienen besser zu werden. Malala trat jetzt auch im pakistanischen Fernsehen auf. Sie setzte sich für die Rechte von Mädchen ein und bekam von der Regierung einen Friedenspreis. Das war den Taliban ein Dorn im Auge. Deshalb verübten sie den Mordanschlag im Schulbus, den Malala glücklicherweise überlebte. Die junge Frau kämpfte trotzdem weiter für ihr Anliegen, den Mädchen eine Schulbildung zu ermöglichen. Dieser Mut beeindruckte die ganze Welt. 2014 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Seit einem Jahr regieren in Afghanistan leider wieder die Taliban. Wir hoffen ganz fest, dass den vielen mutigen Menschen wie Malala nichts Schlimmes passiert!

Text: Pirmin Bossart 

Foto: Claude Truong-Ngoc / Wikimedia Commons

jumi – Religion und Kultur für Kinder, 08.06.2022