«Meine Grossmutter hat Kurse besucht, die das Projekt Caritas Nyahururu anbietet. Dort hat sie viel über ökologischen Landanbau erfahren, das wollte sie sofort selbst ausprobieren.
Auf unserem Feld wachsen jetzt Bäume und Sträucher und dicht am Boden weitere Pflanzen. Wir sagen dem Food Forest, das heisst auf Deutsch «Essgarten». Verschiedene Gemüse und Früchte unterstützen sich gegenseitig, dadurch wachsen sie gut und bleiben gesund. Es gefällt mir, dass ich viel über Landwirtschaft lerne. Früher mussten wir die Früchte kaufen, jetzt ernten wir sie im eigenen Garten. Ich wünschte nur, es würde öfter regnen! Seit Monaten ist es bei uns trocken und
wir haben ein ernstes Wasserproblem. Um Wasser zu finden, müssen wir sehr weit gehen.
Wenn ich keine Schule habe, bereite ich das Frühstück vor und giesse die Pflanzen ums Haus, das mache ich sehr gerne. Ich lebe mit meinen Grosseltern, meiner Mutter, meiner Tante und meinem Bruder zusammen. An den Schultagen stehe ich um halb sechs Uhr auf, mache mich parat und packe das Essen für meinen Bruder ein. Zusammen machen wir uns auf den Weg zur Schule. Um sieben Uhr muss ich dort sein. Denn ich darf den Einlass für die Schulkinder machen. Am liebsten habe ich Naturwissenschaften, zudem zeichne ich sehr gerne. Später möchte ich Ärztin werden und dafür sorgen, dass meine Leute hier Zugang zu medizinischen Einrichtungen bekommen. »
Text: Colette Kalt / Fastenaktion Fotos: Fastenaktion
jumi – Religion und Kultur für Kinder, 21.11.2022
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Religion und Kultur für Kinder
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