Religion und Kultur für Kinder

Der Betruf

Bei einem heftigen Gewitter auf der Alp donnert und blitzt es so laut und heftig, dass es einem Angst und Bang werden kann. Vielleicht wurde deswegen vor mehr als 400 Jahren der Betruf erfunden.


Ein Handy gab es damals ja noch nicht. So blieb dem Bauer oder der Bäuerin nur das Gebet, um
Gott um Schutz und Hilfe zu bitten.

Bis heute nimmt der Senn auf der Alp abends einen Milchtrichter aus Holz, steigt hinauf zu einem
Kreuz und ruft Gott, Maria, Jesus und die Heiligen an:

«Ave, Ave Maria, es walte Gott und Maria …Vieh und Alpen, Leut und Land schütze und segne deine Hand.»

Illustration: Melanie Grauer
Illustration: Melanie Grauer

Gott soll die Älpler und das Vieh beschützen vor Blitz und Hagel, vor bösen Geistern und dunklen Mächten. Der Betruf dient aber auch dazu, ein Signal zu den Leuten auf der gegenüber liegenden Alp zu geben. Die Tradition des Betrufs wird in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben.

 

Text: Susanne Wallimann

jumi Kindermagazin – Religion und Kultur für Kinder, 30.09.2023

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